Kein Geld zur Bekämpfung der Hungersnot im Sudan und in Äthiopien

Veröffentlicht am 11.02.2016 in Politik

Ein Kommentar von Hermann Zoller

Das Übel an der Wurzel bekämpfen fordern, aber kein Geld dafür rausrücken. 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Wo bleibt die Hilfe?

Das Problem Flüchtlinge steht ganz oben auf unserer Agenda. Viele helfen. Viel wird diskutiert. Manche versuchen leider mit den Sorgen der Menschen politische zu zündeln, manche nicht nur mit Worten. Ein Standardsatz in den Reden vieler Politiker und in den Kommentaren der Medien fordert, wir müssten das Problem an der Wurzel anpacken. Selten ist etwas darüber zu lesen, was den eigentlich die konkreten Probleme an den Wurzeln sind. Nicht verständlich aber erklärlich: „Wir“ müssten uns immer wieder an die eigene Nase fassen: Kolonialismus; Ausbeutung von Rohstoffen in anderen Ländern; Unterstützung von Militärdikaturen usw..

Unsere“ Sünden könnten wir ja wenigstens dadurch etwas mildern, dass wir heute Einsicht zeigen und den Menschen helfen. Es gibt viele Hilfsorganisationen, die durch Spenden in die Lage versetzt werden Not zu lindern. Bei den Regierungen sind die Taschen der Spendenhosen oft zugeknöpft. So müssen UN-Organisationen immer wieder mahnen, die auf den „Geber-Konferenzen“angekündigten Millionen auch zu liefern.

Aktuelles Beispiel: „Kein Geld zur Bekämpfung drohender Hungersnot im Südsudan“ melden die Agenturen dieser Tage: Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben nur einen Bruchteil der nötigen Finanzmittel zur Bekämpfung einer drohenden Hungersnot im Südsudan. Bisher seien erst zwei Prozent der für dieses Jahr benötigten 1,3 Milliarden Dollar (1,15 Milliarden Euro) eingegangen, erklärte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Südsudan, Eugene Owusu. „Wenn wir jetzt nicht handeln können, wird die Lage viel schlimmer werden, und die nötigen Maßnahmen in den kommenden Monaten werden viel teurer werden“, sagte er. In dem seit Ende 2013 von einem Bürgerkrieg erschütterten Staat brauchen nach jüngsten UN-Angaben rund 2,8 Millionen Menschen – etwa ein Viertel der Bevölkerung – dringend Nahrungsmittelhilfe. Mindestens 40.000 Menschen sind demnach akut vom Hungertod bedroht. Nun müssen schnell Hilfsmittel in die entlegenen Gebiete gebracht werden, die nach dem Beginn der Regenzeit im Juni aus Mangel an befestigten Straßen nicht mehr erreichbar sein werden.

Hilferuf aus Äthiopien

Und schon kommt der nächste Hilferuf: Der internationalen Gemeinschaft bleiben noch drei Wochen, um Nahrungsmittelnothilfe im Wert von gut 217 Mio. Euro bereit zu stellen. Wenn das nicht geschieht, werden Ende April Millionen von Kindern und Familien in den Dürregebieten Äthiopiens an Mangelernährung leiden.

„Wir brauchen etwa 120 Tage, um ausreichend Nahrungsmittel zu kaufen und von Djibouti aus nach Äthiopien zu transportieren. Deshalb müssen wir jetzt sofort handeln“, warnt John Graham, Äthiopiens Länderdirektor von Save the Children. „Wenn die Nothilfe nicht rechtzeitig ankommt, ist die Versorgungskette erst einmal unterbrochen - dann ist die Krise nicht mehr aufzuhalten. Unser Handlungszeitfenster schließt sich sehr schnell!“

Äthiopien erleidet derzeit die schlimmste Dürre seit 50 Jahren, hervorgerufen durch das Wetterphänomen El Nino. Bereits jetzt sind 10,2 Millionen Menschen von Hilfslieferungen abhängig, darunter 6 Millionen Kinder. Über 400.000 Kinder sind von Unterernährung bedroht, die zu physischen und mentalen Entwicklungsstörungen führen kann. 1,7 Millionen Kinder und schwangere oder stillende Frauen leiden bereits unter Mangelernährung. 5,8 Millionen Menschen mangelt es an sauberem Trinkwasser, was die Menschen zusätzlich schwächt und schwierige hygienische Verhältnisse nach sich zieht. Zahlreiche Krankheiten sind die Folge.

Trotz rechtzeitiger Warnungen auch durch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wird nicht schnell genug gehandelt. Derzeit ist die erforderliche Nothilfe von gut 1,2 Milliarden Euro mit weniger als 50 % finanziert.

Es ist immer dasselbe Spiel: Medienwirksame Geberkonferenzen mit Gruppenfoto vor dekorativer Wand und viele Versprechungen. Die Realität: siehe oben.

 

Hermann Zoller

 
 

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