Heiße Klinge – Worüber wir noch sprechen sollten

Veröffentlicht am 15.06.2015 in Kommunalpolitik

Die nächste Möglichkeit, bei der Planung des Baugebietes Heiße Klinge mitzureden, besteht am Mittwoch, dem 17. Juni 2015, um 19.30 Uhr im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Gemeindehalle. Möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sollten diese Chance nutzen.

Ein persönlicher Ausblick von Hermann Zoller

Was und wie in der Heißen Klinge gebaut wird, ist nicht nur wichtig für jene, die dort bauen, sich eine Eigentumswohnung kaufen oder eine Wohnung mieten wollen. Die Heiße Klinge ist ein Projekt der Gemeinde, mit dem ein Stück Geschichte geschrieben wird, wo Mustergültiges gestaltet werden kann. Das bezieht sich auf die Art des Bauens, auf die Nutzung erneuerbarer Energie, nicht zuletzt auf die soziale Gestaltung dieses neuen Ortsteils.

 

Das Problem mit dem Verkehr – Aufgabe für eine weitere Bürgerbeteiligung

Ein Problem, das bisher die Gemüter besonders bewegt hat, das ist die entstehende Verkehrsbelastung. Ein Thema, das nicht nur die künftigen Bewohner interessiert, ganz im Gegenteil: in einem weiten Umfeld zur Heißen Klinge sind Bürgerinnen und Bürger besorgt, noch mehr von Verkehr belästigt zu werden. Innerhalb des Neubaugebiets wird sich an der aktuellen Planung nicht mehr viel ändern lassen. Es wird unterstellt, dass jeder vor seine Haustür fahren will. Ein gebündeltes Parken über die geplanten Tiefgaragen hinaus wird als nicht vermittelbar eingeschätzt. In Gesprächen hätte man zumindest versuchen können, für die Vorteile einer weiteren Verkehrsreduzierung zu werben. Das wäre vielleicht möglich gewesen, wenn die Bürgerbeteiligung bereits zu einem früheren Zeitpunkt geübt worden wäre, gewissermaßen von der Stunde null an – also bevor die Planer die ersten Pläne skizzierten.

Nun muss vom heutigen Stand der Planung ausgegangen werden. Und da steht nach wie vor die Frage an: Wie wird sich der Verkehr, der aus der Heißen Klinge fließt, im Ort verteilen? Es ist nicht leicht, hier eine Antwort zu finden. Selbstverständlich kann man an alle in Schwaikheim appellieren, künftig wieder mehr die Füße und das Fahrrad zu benutzen. Aber das wird nicht reichen. Also muss über verkehrslenkende Maßnahmen nachgedacht werden. Hierfür könnte, nein sollte eine weitere Bürgerbeteiligung gestartet werden.

Parkhaus auf dem Nitschke-Areal?

Drei Probleme bündeln sich: der Verkehr in und aus der Heißen Klinge, die Erfordernisse für den S-Bahn-Parkplatz und die Parkplatzsuche durch im Gewerbegebiet Beschäftigte. In den Straßen rund um den Bahnhof ist täglich zu spüren, dass es zu wenige Parkmöglichkeiten gibt. Deshalb wäre es eigentlich naheliegend in dem „Nitschke-Areal“ und an der „Einfahrt“ zur Heißen Klinge über weitere Parkmöglichkeiten nachzudenken. So könnte überlegt werden, ob es nicht hilfreich sein könnte auf dem Nitschke-Areal statt Wohnraum und Gewerbe zu platzieren, eine mehrstöckige Garage zu bauen. So sehr Wohnraum wünschenswert ist, so sehr wird halt auch Raum zum Parken benötigt. Vielleicht wäre ja eine Kombination von gewerblicher Nutzung und Parkhaus machbar.

Wie kommen wir zu günstigen Mieten?

Die Kernfrage, die bei jedem neuen Wohngebiet ansteht und eigentlich als allererstes diskutiert werden muss, das ist die Frage: für wen soll was gebaut werden? Das hätte die erste Runde der Bürgerbeteiligung sein müssen. Leider wurde das versäumt, so dass man nun 5 vor 12 den Versuch machen muss, die eine oder andere Weichenstellung zu korrigieren.

Erheblicher Bedarf besteht an Wohnungen zu günstigen Mieten. Wie lässt sich in der Heißen Klinge ein Beitrag zur Deckung diese Bedarfs auf die Beine stellen? Sicherlich nicht durch die ziemlich große Zahl an Einfamilienhäusern. So müssten einige Häuser ein Stockwerk höher werden; auch eine Reihe Einfamilienhäuser umzuwandeln in Mehrfamilienhäuser sollte noch möglich sein. Das würde sich auch günstig auf die Grundstückspreise auswirken.

Wo kommen die Kinder her?

Nichts gehört hat man bisher davon, ob es Bemühungen für einen sozialen Wohnungsbau gibt; Genossenschaften, die dieses Geschäft beherrschen gibt es in unserer Umgebung mehrere. Thema Genossenschaft: es wäre auch denkbar, dass Bauinteressenten eine Genossenschaft bilden. Bundesweit findet die Betriebsform Genossenschaft wieder zunehmend Freunde. Da müsste man signalisieren, dass man als Gemeinde offen ist dafür. Im übrigen wird das genossenschaftliche Wohnen und Bauen von der KfW-Bank finanziell unterstützt.

Ein Ziel unserer Gemeinde müsste sein, mit der Wohnungspolitik einen Beitrag dazu zu leisten, dass möglichst junge Familien nach Schwaikheim kommen. Nicht nur, aber auch deswegen, damit wir genug Kinder für unsere Schule haben. Unter anderem deshalb ist ein Bebauungsplan eben mehr als nur das Anordnen von Häusern.

Solche Überlegungen sind aktuell. Deshalb hat die Bundesregierung vor dem Hintergrund steigender Wohnungsnachfrage sowie demografischer Veränderungen das „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen, dem der Deutsche Landkreistag als Bündnispartner angehört. Konkrete Informationen sind zu finden auf der Homepage des Bündnisses: http://www.bmub.bund.de/themen/stadt-wohnen/wohnungswirtschaft/buendnis-fuer-bezahlbares-wohnen-und-bauen/

Wie wollen wir heizen?

In Zeiten der Energiewende eröffnen sich gerade bei einem Neubaugebiet viele Möglichkeiten, die „Energiefrage“ zukunftsweisend zu beantworten. Verwunderlich ist, dass bis jetzt noch immer keine Vorschläge auf dem Tisch liegen. Als Antwort wird man wohl bekommen: wir müssen erst mal festlegen, was wir bauen wollen, dann können wir das Thema Energieversorgung angehen. Das ist zu kurz gesprungen. Die möglichen Lösungen für die Versorgung mit Strom können auch das Bauen beeinflussen. So kann man die Idee, ob eine Heizzentrale für das gesamte Gebiet sinnvoll ist (zumal ja auch eine gewerbliche Nutzung in der Heißen Klinge vorgesehen ist), oder ob man lieber mehrere Blockheizkraftwerke installieren will, schon längst beantworten. Auch die Entscheidung, ob man das ganze Baugebiet so gestalten will, dass mehr Energie erzeugt als gebraucht wird, muss man eigentlich schon vorab treffen. Auf jeden Fall verdient das Thema Energie noch der besonderen Behandlung – es in der heutigen Zeit zu vernachlässigen, wäre ein nicht zu verzeihender Fehler.

Bürgerbeteiligung – wie weiter?

Die aufgezeigten Punkte legen nahe, dass die Bürgerversammlung am 17. Juni nicht das Ende der Bürgerbeteiligung sein kann. Das Thema Verkehr drängt sich auf, weil es ein grundsätzliches Thema von Schwaikheim berührt. „Bauen für bezahlbare Mieten“ ist zu diskutieren, möglicherweise unter Einbeziehung von interessierten Genossenschaften. Das Thema Energie ist nicht minder wichtig und so vielschichtig, dass eine Fortsetzung der Diskussion sich nur positiv auswirken kann.

Mit der Bebauung der Heißen Klinge kann Schwaikheim Vorbildliches schaffen. Es wäre gut für viele Bürgerinnen und Bürger und für die ganze Gemeinde, wenn die Chancen, die sich bieten, genutzt würden.

 

Hermann Zoller

 
 

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