Der Umstieg auf 100 Prozent grünen Strom ist möglich – und neue Batterien helfen

Veröffentlicht am 05.05.2015 in Politik

Eine Studie sorgt für Wirbel, auch in Deutschland sollte sie beachtet werden: Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis: Frankreich könnte bis 2050 ohne Kernenergie auskommen, und das zu Kosten, die denen der Aufrechterhaltung der Stromerzeugung aus Atomenergie vergleichbar sind. Und neue Batterien helfen dabei: Teslar heizt die Entwicklung an.

Wer an Frankreich und Energie denkt, denkt in erster Linie an Atomkraftwerke. Nun hat eine Studie der Agentur für Umwelt und Energiebeherrschung (Ademe), die dem französischen Umwelt- und Forschungsministerium zugeordnet ist, die Möglichkeit aufgezeigt, dass Frankreich bis 2050 ganz ohne Kernkraft seinen ganzen Bedarf an elektrischer Energie allein aus erneuerbaren Energien gewinnen kann. Das passt der französischen Regierung erst mal nicht ins Konzept. Sie hat einen Gesetzentwurf vorbereitet, in dem ein Sockel von 50 Prozent Atomenergie vorgesehen ist.

Als erste Schlussfolgerung ergibt sich aus der Ademe-Studie: Unter Einbeziehung aller grünen Energiequellen – Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Meeresenergie – verfügt Frankreich über ein Potential von 1268 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr, d.h. dreimal soviel wie die für die Mitte des Jahrhunderts geschätzte jährliche Stromnachfrage von 422 TWh pro Jahr. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten umgehend alle Register zur Umsteuerung gezogen werden. Die Studie schlägt einen Mix aus 63 Prozent grünen Strom aus Windkraft (Land, Meer), 17 Prozent aus Solarenergie, 13 Prozent aus Wasserkraft und 7 Prozent aus thermischer Energie (geothermische Energie, Biomasse) vor.

Zweite Schlussfolgerung der Ademe-Studie: Die zweite Schlussfolgerung: Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien ist kaum teurer als ein Szenario aus der Kombination von 50 Prozent Nuklearstrom und 40 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien (Gesetzesentwurf der Regierung). Allerdings würde die Umsteuerung auf 100 Prozent grünen Strom eine gewaltige Anstrengung beim Bau von Windkraft- und Solarenergieanlagen erfordern. Aufgrund von Produktions-Leistungsschwankungen erneuerbarer Energien müsste die installierte Kapazität 196 Gigawatt (GW) betragen, d.h. vergleichsweise 55 Prozent mehr Kapazität als bei aktuell existierenden Anlagen. Gleichzeitig müssten die Speicher – und Netzausgleichsmöglichkeiten ausgebaut

Es wird interessant sein, die Diskussion zu beobachten. Vermutlich wird die Regierung die Chancen, die die Studie aufzeigt, nicht nutzen. Das Kosten-Argument wird dabei eine wesentlichen Rolle spielen. Damien Siess, stellvertretender Direktor für Energieproduktion und erneuerbare Energien bei Ademe vertritt allerdings die Meinung, „erneuerbare Energien sind zwar heute teurer als Nuklearenergie, aber ihre Kosten werden auf Dauer sinken – ganz im Gegensatz zum Nuklearstrom, der zwar heute billiger ist, dessen Kosten aber aufgrund geltender Sicherheitsnormen der Atomenergiebehörde für neue ERP-Reaktoren ansteigen werden“.

Neue Batterien helfen: Ebenfalls Wirbel erzeugt dieser Tage die Ankündigung des US-amerikanischen Elektroautobauers Teslar, eine Batterie für den Privathaushalt auf den Markt zu werfen. „Unser Ziel ist es, grundlegend die Art und Weise zu verändern, wie die Welt Energie nutzt“, so die bescheidene Ankündigung von Firmengründer Elon Musk.

Die Powerwall Home Battery soll entweder mit sieben oder zehn Kilowattstunden Speicher ausgeliefert werden. Die Powerpack genannte Option für Unternehmen sei unbegrenzt erweiterbar, sagte Musk. Nutzern soll es damit möglich sein, Strom aus Solar- oder Windkraft zu speichern und später in das Netz einzuspeisen. Besitzer der Tesla-Akkus sollen so Geld verdienen können.

Um das Produkt auf dem deutschen Markt zu etablieren, wird Tesla mit dem Ökostromanbieter Lichtblick kooperieren. Lichtblick plane, Hunderttausende von kleinen Kraftwerken und Speichern miteinander zu vernetzen und zentral zu steuern. Ein so entstehendes virtuelles Kraftwerk soll die immer stärkeren Schwankungen im Stromnetz binnen Minuten ausgleichen können.

Nun sind Batterien nicht die einzige Möglichkeit, Energie zu speichern, aber eine wichtige. Insgesamt vermehren sich – und das ist das Wertvolle an der Entwicklung – die Möglichkeiten zu einer umweltfreundlicheren Energieerzeugung und -nutzung. Deshalb ist es notwendig alles zu tun, um die neuen Möglichkeiten zu fördern. Nicht zuletzt auch die Städte, Gemeinden und Kreise sind in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten. Und wichtiger werden auch die Bürgerinnen und Bürger, die die Chancen, die die technische Entwicklung bietet, nutzen können.

 

Hermann Zoller

 
 

Herzlich willkommen

 

bei der SPD Schwaikheim. Hier finden Sie alle Informationen über die SPD - in der EU und im Bund - in unserem Land, Landkreis und Gemeinde - Pressemitteilungen, aktuelle Termine - und über die Personen, die hinter dem Kürzel SPD in unserer Gemeinde stehen. Nutzen Sie unser Internetangebot, um sich regelmäßig über das Aktuellste zu informieren.

Viel Spaß beim Surfen durch unsere Seiten wünscht Ihr SPD-Ortsvereinsvorsitzender Alexander Bauer

Facebook

Counter

Besucher:356881
Heute:114
Online:1

JUSOS Rems-Murr

SPD Rems-Murr

SPD Rems-Murr