SPD: Werkrealschule bedeutet Aus für Schule im Dorf

Veröffentlicht am 28.10.2010 in Landespolitik

Bildungsexperte Norbert Zeller: „Die Landesregierung räumt ein, dass die Werkrealschule das Ende der wohnortnahen Schulversorgung bedeutet“

Die SPD-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung vor, mit ihrem Werkrealschulkonzept das Aus für hunderte von Schulstandorten zu beschleunigen. Kultusministerin Schick entlarve sich selbst mit ihrer heutigen Aussage, wonach sich die Entfernungen und Fahrzeiten für die Schüler der Werkrealschule an denjenigen Entfernungen und Fahrzeiten orientieren sollten, die bei den anderen allgemein bildenden weiterführenden Schularten Realschule und Gymnasium üblich sind.


„Das ist das Eingeständnis der Landesregierung, dass sie auch bei den Werkrealschulen mit einem heftigen Konzentrationsprozess der Schulstandorte rechnet“, sagte der SPD-Abgeordnete und Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag, Norbert Zeller. Und: „Das bedeutet das Ende der Schule im Dorf. CDU und FDP lassen den ländlichen Raum ausbluten.“

Zeller erinnerte an das von Tino Bargel (Universität Konstanz) vorgelegte Gutachten zur Schulentwicklung in Baden-Württemberg. Es weise eindeutig nach, dass bei der Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems bis zum Jahr 2020 nur noch ein Drittel der Kommunen im Land einen weiterführenden Schulstandort hätten. Demgegenüber könnten mit einem Konzept, in dem in einer Schule alle Kinder gemeinsam lernen und alle Schulabschlüsse angeboten werden, gut zwei Drittel der Kommunen Standort einer weiterführenden Schule sein. Zeller: „Die Landesregierung ignoriert diese Berechnung – zu Lasten der wohnortnahen Schulversorgung sowie zu Lasten der Bildungschancen der jungen Menschen.“

Im Zuge der Einführung der Werkrealschule müssten außerdem vielerorts die Eltern für die Schülerbeförderung ihrer Kinder tiefer in die Tasche greifen. Denn durch die neue Werkrealschule würden sich Schulwege verlängern oder es werde erstmalig eine Beförderung notwendig, wenn die Werkrealschule auf verschiedene Standorte verteilt werde. Auch bei den Kommunen führe dies zu einer deutlichen Mehrbelastung.

„Die Landesregierung schiebt den Schwarzen Peter für die Folgen einer ureigenen landespolitischen Entscheidung unverblümt den Kommunen und Eltern zu“, kritisierte Zeller. Dabei beträgt das aktuelle Defizit der Landkreise bei der Schülerbeförderung aktuell schon 35 Millionen Euro pro Jahr. Infolge der durch die Werkrealschule zusätzlichen Schülerströme geht der Landkreistag derzeit von einem zusätzlichen Defizit in Höhe von 15 Millionen Euro pro Jahr aus. Die Kommunen und Landkreise warteten aber immer noch darauf, dass die Landesregierung ihre Zusage, ein Drittel der durch Schulschließungen eingesparten Mittel in die Schülerbeförderung zurückfließen zu lassen, endlich umsetze. „Die Landesregierung will sich über die Landtagswahl 2011 retten und verschiebt diese wichtige Entscheidung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag.“

Stuttgart, 26. Oktober 2010
Dr. Roland Peter
Pressesprecher

 
 

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