Generation "50 plus" offen für neue Wohn- und Versorgungsformen – auch in der „Heißen Klinge“?

Veröffentlicht am 15.05.2015 in Kommunalpolitik

 

Jeder zweite 50- bis 80-Jährige findet neue Wohn- und Versorgungsformen im Pflegefall ansprechend. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im aktuellen Pflege-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). – Ein Fingerzeig für die Gestaltung der Heißen Klinge.

Demnach steht rund die Hälfte der Befragten „Betreutem Wohnen“ oder dem Leben im „Mehrgenerationenhaus“ aufgeschlossen gegenüber. Zwei von fünf Befragten sehen in „Senioren-WGs“ oder in einer guten „24-Stunden-Pflege“ im heimischen Umfeld eine attraktive Perspektive. „Eine differenzierte Versorgungslandschaft, die sich an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen orientiert, ist immer mehr gefragt. Dieser Trend wird sich durch die generelle Zunahme der Pflegebedürftigkeit weiter verstärken“, sagte WIdO-Geschäftsführer Prof. Klaus Jacobs. Die Ergebnisse dieses Reports könnten auch eingehen in die konkrete Planung für die Bebauung der Heißen Klinge. 

Vor diesem Hintergrund widersprach der Vorsitzende der Schwaikheimer SPD-Ratsfraktion, Alexander Bauer, in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vehement dem Mäkeln der CDU an der geplanten Barrierefreiheit im städtbaulichen Entwurf zur Heißen Klinge. "Wer hier vermeintlich sparen möchte grenzt ganze Bevölkerungsgruppen aus und verlagert Kosten doch nur in die Zukunft - und das wird um ein vielfaches teurer", so Bauer in seinem Statement.

Für den erstmals erscheinenden Pflege-Report 2015 hat das WIdO eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der Generation 50 plus zu Pflegealternativen zwischen Heim und Häuslichkeit durchgeführt. Demnach sind die alternativen Wohn- und Versorgungsformen Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenhaus, Senioren-WG und 24-Stunden-Pflege den meisten über 50-Jährigen bekannt (89 bis 97 Prozent). Jeder zweite der Befragten hat sich mit Betreutem Wohnen schon näher beschäftigt (52 Prozent), bei den anderen drei Formen ist es rund jeder Dritte (Mehrgenerationenhaus: 37 Prozent, Senioren-WG: 31 Prozent, 24-Stunden-Pflege: 29 Prozent).

Die Umfrage zeigt, dass bei einem Großteil der Befragten alternative Wohn- und Versorgungsformen auf Sympathie stoßen. Mit dem Betreuten Wohnen, das für 54 Prozent der Generation 50 plus attraktiv ist, werden insbesondere eine professionelle Pflege und gute medizinische Versorgung verbunden. Im Mehrgenerationenhaus (52 Prozent Attraktivität) sieht jeder Zweite einen attraktiven sozialen Rahmen der gegenseitigen Unterstützung von Jung und Alt. Die 24-Stunden-Pflege (41 Prozent Attraktivität) steht für die Chance eines professionellen pflegerischen und medizinischen Arrangements im häuslichen Umfeld, allerdings um den Preis des ständigen Zusammenlebens mit wechselnden Fremden. Und mit der Senioren-WG (39 Prozent Attraktivität) verbinden die Befragten den Erhalt sozialer Kontakte und das Zusammenleben von Menschen in ähnlicher Lebenslage, aber auch die Gefahr, dass diese Gemeinschaft mit Alten alt macht.

Noch deutlich ausgeprägter sind die Attraktivitätswerte der neuen Wohn- und Versorgungsformen bei den jüngeren Menschen der Generation 50 plus. So erreichen etwa die Werte bei den 50- bis 60-Jährigen für das Mehrgenerationenhaus 58 Prozent und für die Senioren-WG 48 Prozent. Prof. Adelheid Kuhlmey von der Charité Berlin und Mitherausgeberin des Pflege-Reports 2015: „Die mit Abstand bevorzugte Versorgungsform bleibt weiterhin die häusliche Pflege in der angestammten Wohnumgebung durch vertraute Angehörige. Umso bemerkenswerter ist die wachsende Offenheit, die insbesondere die Jüngeren der Generation 50 plus den neuen Formen von Pflegearrangements entgegenbringen."

Transparenz der Gesundheitsversorgung der Pflegebedürftigen

Pflegebedürftige sind oft zugleich krank und auf viele Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung angewiesen. Vor diesem Hintergrund macht der Pflege-Report 2015 die Gesundheitsversorgung der Pflegebedürftigen erstmals auf der breiten Datenbasis der AOK-versicherten Pflegebedürftigen für Deutschland transparent.

Der Blick auf die stationäre Versorgung zeigt die hohen Anteile von Pflegebedürftigen mit Krankenhausaufenthalten. Von den 60- bis 90-jährigen Pflegebedürftigen sind rd. 23 Prozent im Quartal mindestens einmal im Krankenhaus, während der Anteil bei gleichaltrigen Nicht-Pflegebedürftigen bei etwa 8 Prozent liegt. „Wenn fast jeder vierte Pflegebedürftige pro Quartal mindestens einmal im Krankenhaus landet, spiegelt das nicht nur die unterschiedlichen Krankheitslasten wider, sondern macht auch die riesige Herausforderung für das Schnittstellenmanagement zwischen Klinik und Pflege deutlich“, sagt Jacobs.

Vergleichsweise hoch ist auch der Arzneimittelverbrauch der Pflegebedürftigen. Das wird besonders deutlich anhand der Anteile von Patienten mit Polymedikation – darunter versteht man die gleichzeitige Verschreibung von fünf und mehr Wirkstoffen je Patient. Während der Polymedikationsanteil etwa bei den nicht pflegebedürftigen 60- bis 70-Jährigen bei etwas mehr als 20 Prozent liegt, beläuft er sich bei den Pflegebedürftigen auf rund 60 Prozent. Die Arzneimittelversorgung ohne unerwünschte Wirkungen ist bei Pflegebedürftigen entsprechend anspruchsvoll.

 

-hz

 
 

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