Umgehungsstraße – eine Lösung für Schwaikheim?

Veröffentlicht am 04.10.2020 in Kommunalpolitik

Alexander Bauer

In Schwaikheim sind zu viele Autos unterwegs. Darüber wird geklagt, zurecht.

Ein Meinungsbeitrag von Alexander Bauer

Wie Kai aus der Kiste kommt immer wieder die Idee von einer Umgehungstraße zum Vorschein, wenn über die Lösung der Schwaikheimer Verkehrsprobleme nachgedacht wird. So auch in aktuellen Vorlagen der Gemeindeverwaltung. Erschreckend für all diejenigen, die schon längst kapiert haben, dass hier Umgehungstraßen kein Allheilmittel darstellen. 

Vor Jahrzehnten war das schon ein Thema im Schwaikheimer Gemeinderat. Umgehungsstraßen wurden diskutiert, auch planerisch untersucht, aber nie wirklich beschlossen. Allerdings wurde auch nie mit der notwendigen Entschlossenheit nach Lösungen gesucht.

Das Verkehrsproblem ist aber immer noch auf der Tagesordnung. Wir müssen endlich eine Lösung finden. Die Zeiten haben sich geändert und man hat hoffentlich dazu gelernt. Vor allem die betroffenen Bürgerinnen und Bürger haben das Warten satt!

Viele Menschen werden heute geplagt von Verkehrslärm, von Dreck und einer steigenden Anzahl von Fahrzeugen, die sich täglich durch die Schwaikheimer Straßen schlängeln, insbesondere auf der L1140 und der K1850. Die Strecke über Schwaikheim ist schon fast eine Art kleiner Ersatz-Nordostring, der den Ludwigsburger Raum mit der B14/B29 verbindet. Schwaikheim hat auf seiner engen Gemarkung aber keinen Platz, um regionale Verkehrsprobleme zu lösen!  

Im aktuellen Flächennutzungsplan findet man die Reste der ursprünglich weitreichenden Umgehungspläne. Überhaupt realisierbar dürfte, wenn überhaupt, nur noch die Verbindung zwischen der L1140 mit der Avus und damit der B14 sein. Sie führt am Gebiet Steige vorbei hoch zur Linde und Eckweg, über den Dornhau auf die Avus in die B14. Also mitten durch das beliebteste Naherholungsgebiet der Schwaikheimer. Nicht zu vergessen, die damit verbundene Vernichtung der mit wertvollsten Böden, die Schwaikheim hat.

Für den neuen Regionalverkehrsplan gelang es vor 2019 einer fraktionsübergreifenden Mehrheit im Schwaikheimer Gemeinderat, dieses Projekt zurückzustufen. Es war schon so zeitlich und finanziell kaum realisierbar. Ein Relikt aus alten Zeiten. Die Leute, die heute immer noch nach einer Umgehungsstraße rufen, würden bei einer Realisierung des Projekts, zudem schon lange nicht mehr leben. Wir sollten aber Lösungen finden, die möglichst bald die Verkehrsbelastung reduzieren.

Im Rahmen der neuen Regionalverkehrsplanung wurde auch durch die Analysen und Modelle klar, dass der Bau dieser Umgehungsstraße ca. die doppelte Anzahl an Fahrzeuge anlocken würde, die jetzt schon zu ertragen sind. Durch die Topgraphie des Geländes besteht die sehr große Gefahr, dass Lärm und Dreck in nicht unerheblichem Maße über die Schwaikheimer Wohngebiete ziehen würde. Nichts wäre gewonnen, aber unheimlich viel zerstört. Zudem wäre der Verkehr Richtung Affalterbach, Weiler zum Stein und Winnenden damit nicht aufgefangen. Er würde sich weiterhin durch den Ort bewegen und sich mit dem starken Binnenverkehr vereinen. Es sei denn, es würde auch noch eine weitreichende Nordumfahrung gebaut.

Nicht zu verwechseln ist die Umgehungsstraße mit einer Erschließungsstraße für ein ggf. zukünftiges Wohngebiete Steige. Das wird gerne nicht so genau unterschieden. Das ist aber ein ganz anderes Thema und damit getrennt zu bewerten.

Und das gehört auch dazu: Manchen scheint das Thema Umgehungsstraße leichter von den Lippen zu gehen als die Realisierung eines Naturkindergartens in Schwaikheim. Zumindest eines wäre sicher, die zur Verfügung stehende Schwaikheimer Gemarkungsfläche würde beim Bau einer Umgehungsstraße noch weniger Möglichkeiten bieten, einen Naturkindergarten zu realisieren. Die Umgehungsstraßen wären auf der Schwaikheimer Gemarkung wie eine klaffende Wunde!

Für Schwaikheim bleibt also nur eine Lösung: Die Durchfahrt für den auswärtigen Verkehr inklusive dem überregionalen Lkw-Verkehr so unattraktiv wie möglich zu gestalten (Tempo 30 u.a.)! Und zudem: unseren eigenen Binnenverkehr zu reduzieren! Nicht zuletzt bescheinigen uns aktuelle Untersuchungen, dass wir eine vom motorisierten Individualverkehr geprägte Gemeinde sind. Das gilt es zu ändern!

Alexander Bauer, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion und Kreisrat

 
 

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