Trauerspiel: Die Aufzüge im Schwaikheimer Bahnhof

Veröffentlicht am 24.12.2010 in Gemeinderatsfraktion

Wir hatten es befürchtet, jetzt ist es so gekommen: dort wo ein Aufzug fahren sollte ist nur ein leerer Schacht.

Am 21. Dezember sollte der TÜV im Schwaikheimer Bahnhof die Aufzüge abnehmen. So war es angekündigt. Aber dort, wo die Aufzüge fahren sollten, verdecken graue Tücher einen leeren Schacht. Es hat halt mal wieder nicht geklappt. Aber wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, denn die stirbt bekanntlich zuletzt. Allerdings: es ist schon ein Trauerspiel, wie lange die Bahn braucht, um im S-Bahn-Bereich die Bahnhöfe vollständig mit Aufzügen auszustatten.



Nun sind die zwei Aufzüge für unseren Schwaikheimer Bahnhof nicht der Nabel der Welt, aber es passt ins Gesamtbild, das die Bahn – unsere Bahn – seit Jahren zunehmend abgibt. Medienwirksam wird die Ankündigung einer Direktverbindung nach London in Szene gesetzt. Stuttgart soll an eine „europäische Magistrale“ angeschlossen werden, ein wahres Wunderwerk unter der Erde soll entstehen, aber die vielen anderen „Kleinigkeiten“ bleiben auf der Strecke. Da stimmt etwas nicht am Gesamtkonzept.

Kürzlich kam ich – sinnigerweise – auf der Strecke von Ulm nach Stuttgart in einem IC mit einem Zugbegleiter ins Gespräch. Er begann aufzuzählen, wo nach seiner Erfahrung Strecken ertüchtigt, Signalanlagen erneuert, Langsamfahrstrecken aufgehoben und Verbindungen ausgebaut werden könnten, um vielen Menschen tagtäglich eine leistungsfähigere Bahn bieten zu können. Aber offenbar sind für die obersten Weichensteller Prestigeobjekte wichtiger – wahrscheinlich deshalb, weil noch immer bei etlichen im Kopf die absurde Idee herumspukt, unsere Bahn an Spekulanten zu verscherbeln.

Man kann dem wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
Garrelt Duin nur zustimmen: „Die Bahn ist ein Sanierungsfall“ – und seine Forderungen dick unterstreichen: „Sie kann nur mit einem 
Rettungsplan wieder auf die Beine kommen. Die Bundesregierung darf nicht länger zuschauen, sondern muss vom Vorstand der 
Deutschen Bahn eine schonungslose Analyse der Misere erzwingen 
und dann fuer den Rettungsplan sorgen.“ In der Tat: Die Lage ist dramatisch: Nur weil es einige Grade friert und normale Mengen Schnee 
fallen, kommen seit Wochen Hunderttausende zu spät zur Arbeit, 
müssen Geschäftsleute Termine platzen lassen, erreichen Güter 
und Waren verspätet ihre Adressaten und Urlauber verpassen 
Anschluesse.

„Die Deutsche Bahn erklärt selbst ihren Bankrott, wenn sie 
potenzielle Kunden von einer Bahnfahrt abrät“, erklärt Garrelt Duin und untermauert seine Einschätzung mit diesen Erfahrungen: „Sie ist personell 
auf Kante genäht, die Züge sind technisch gegen Hitze und Kälte zu schwach gerüstet, viele Schienen sind veraltet, es mangelt an Heizungen fuer Weichen oder, wenn vorhanden, bleiben 
sie aus Kostengruenden kalt. Die Folgen: Kaum ein Zug ist pünktlich, viele Züge fallen aus, ICE auf Hauptstrecken werden halbiert, so dass nahezu alle Züge total überfüllt sind, Reisende fuehlen sich wie Sardinen in der Dose. Reservierungssysteme sind wochenlang kaputt, andererseits verkauft die Bahn noch 50 Minuten vor der fahrplangemäßen Abfahrt Sitzplatzreservierungen für Waggons, die gar nicht vorhanden 
sind.“

Es ist höchste Eisenbahn, bei der Bahn nach dem Rechten zu schauen. Es gibt viel Arbeit insbesondere für die Bahnspitze in Berlin; sie muss die Weichen neu stellen. Und damit das schnell geschieht, sollte die Politik – also unsere Vertreterinnen und Vertreter im Bundestag – rasch d’ Rauch neilasse und den Damen und Herren Dampf mache.



Hermann Zoller

 
 

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