Der Neubeginn der Sozialdemokratie in Schwaikheim nach dem Kriegsende 1945

Veröffentlicht am 31.10.2021 in Historisches

Die Sozialdemokratie wird am 22. Juni 1933 durch die nationalsozialistische Gesetzgebung in Deutschland verboten. So auch in Schwaikheim. Es folgen von 1933 bis 1945 dunkle Jahre der Gewalt- und Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Schwaikheim ist davon nicht ausgeschlossen. Der 2. Weltkrieg ist am 08. Mai 1945 nach der Befreiung durch die alliierten Streitkräfte offiziell beendet.

Am 19. April 1945 beschließen Kurt Schumacher und andere Sozialdemokraten in Hannover den Wiederaufbau der SPD. Vom 05. bis 07. Oktober 1945 treffen sich die SPD-Funktionäre in Wennigsen zur Neugründung der Partei. Kurt Schumacher wird auf dem ersten Nachkriegsparteitag der SPD vom 09. bis 11. Mai 1946 im Saal der Hanomag-Werke in Hannover-Linden zum SPD-Vorsitzenden der drei westlichen Besatzungszonen gewählt.

Am Samstag vor dem Weihnachtsfest 1945, dem 22. Dezember, kommen in Schwaikheim die dortigen Sozialdemokraten zu ihrer ersten konstituierenden Versammlung nach dem Kriegsende zusammen. Die Zusammenkunft findet im Gasthaus zum Ochsen statt.

So berichtet es, auf zwischenzeitlich vergilbtem Papier, das Protokollbuch der Sozialdemokratischen Partei, Ortsgruppe Schwaikheim. Handschriftlich, mit schwarzer Tinte, wird vom Schriftführer Robert Rauleder der wesentliche Ablauf der Versammlung sauber festgehalten. Die Tagesordnung besteht aus vier Punkten. Zentrale Themen sind die Neuwahlen zum Vorstand und die bevorstehende Gemeinderatswahl.

Der bis dahin amtierende provisorische Vorsitzende Genosse Fritz Breymaier eröffnet die Versammlung und heißt alle alten und neu hinzu gekommenen Mitglieder willkommen. Für den zu wählenden Vorstand werden aus der Versammlung Kandidaten vorgeschlagen. Als Vorsitzender wird Erich Ulrich gewählt. Zum zweiten Vorsitzenden wird Fritz Breymaier gewählt. Kassierer wird Paul Ulrich und Schriftführer Robert Rauleder. In den Ausschuss werden August Härdter, Hermann Schüle, Ernst Ulrich und Karl Ehmann gewählt.

Die Versammlung empfiehlt zum Thema Gemeinderatswahl die Erstellung einer Einheitsliste. Zu diesem Zweck wird eine Kommission mit dem 1. und 2. Vorsitzenden, dem Kassierer und dem Schriftführer bestellt.

Als Fazit hält der Schriftführer Robert Rauleder fest: „Zusammenfassend kann man sagen, daß diese erste konstituierende Versammlung, einen guten Ausblick auf die kommenden politischen Arbeiten geben kann.“  

Schluss der Versammlung im Ochsen ist um 10:00 Uhr. An dieser Stelle schließt das Protokoll. Das erste Weihnachtsfest nach dem Kriegsende steht unmittelbar bevor.  

 

Autor: Alexander Bauer

Quelle: Protokollbuch der Sozialdemokratischen Partei, Ortsgruppe Schwaikheim

 

Anmerkung: Sollten Sie aus der damaligen Zeit zur SPD in Schwaikheim und den handelnden Personen, die eine oder andere Anekdote kennen und/oder Dokumente sowie Fotos haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Gerne würden wir diese Anekdoten schriftlich festhalten und die Dokumente und Fotos für das Archiv vervielfältigen. Ansprechpartner ist Alexander Bauer, E-Mail: bauer-spd@t-online.de.     

 
 

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