In Schwaikheim fällt die Entscheidung über die Zukunft der Krankenhäuser im Rems-Murr-Kreis?

Veröffentlicht am 05.07.2008 in Kommunalpolitik

Ein Diskussionsbeitrag von Hermann Zoller

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Am 14. Juli fällt der Kreistag in Schwaikheim eine wichtige Entscheidung – hoffentlich auch die richtige. Gibt es für den Krankenhausneubau in Winnenden grünes Licht oder wird die Entscheidung auf die lange Bank geschoben mit dem Ziel, einem privaten Investor die Gesundheit der Rems-Murr-Bürger anzuvertrauen?

Es ist wohl leider notwendig daran zu erinnern: Es geht nicht um Waiblingen, Backnang, Winnenden, Schorndorf, schon gar nicht um Geld – es geht um Menschen, die medizinische Hilfe benötigen. Und da spricht aber auch wirklich alles dafür, die ärztlichen Leistungen zu bündeln – in einem Krankenhaus mit optimaler Versorgung der Patienten. Wer sich mit Erfahrungen und Fakten auseinandersetzt, für den ist die Lage klar: der eingeschlagene Weg ist richtig.

Viele Jahre haben die Kreisräte, die Krankenhausverwaltung und die Kreisverwaltung Untersuchungen durchgeführt, diskutiert und sich eigentlich auch klar für ein Konzept entschieden. Aber da flattert plötzlich ein Segnungen verheißender Engel namens Helios heran und schon kommt alles ins Wanken.

Was wird dieser Konzern tun? Er wird viele schöne Sachen versprechen: millionenschwere Investitionen, drei Standorte, modernisierte Häuser, beste Medizin. Und wie wird sich dieser Investor in einigen Jahren benehmen? Helios wird rechnen und dann vielleicht erkennen, dass sich so viele Häuser nicht rechnen, also das eine oder andere Krankenhaus dicht machen. Vielleicht auch einen Neubau hochziehen und dann alle schließen. Helios ist ein Privatunternehmen, das möglichst hohe Gewinne einfahren möchte. Die kann man am ehesten aus dem Personal herauspressen. Helios schließt zwar brauchbare Tarifverträge ab, aber durch Personalabbau lässt sich sparen – nicht zuletzt zu Lasten der Patienten. In den Helios-Kliniken wird gnadenlos rationalisiert, damit unterm Strich fette schwarze Zahlen stehen.

Helios verdient gut. 15 Prozent ist die derzeitige Marge. Deshalb erklärt man auch freimütig, dass man über genug flüssige Mittel verfüge, um weitere Kliniken kaufen zu können. Der Einstieg in den Großraum Stuttgart ist für Helios eine hochattraktive Gelegenheit. Und der Konzern hat noch viel mehr vor. Zurzeit ist man in NRW auf Einkaufstour und rüstet sich für den Sprung nach China. Helios/Fresenius ist ein Konzern, der voll im Saft steht. Das könnte Heuschrecken anlocken. Und was passiert dann? –

Wer unsere Krankenhäuser und die Patienten Helios ausliefern will, der handelt in der Sache fahrlässig, weil wider alle Fakten, und erzeugt ein unkalkulierbares Risiko, das uns alle teuer zu stehen kommen kann.


Weitere Informationen:

Informationsseite der Rems-Murr-Kliniken zum Neubauprojekt in Winnenden

 
 

Kommentare

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"Es lebe die Sachlichkeit"

Bravo für diesen sachlichen und objektiven Artikel. Lokalpatriotismus in ehren, wo er hingehört und sachlich und vorurteilfrei rübergebracht wird, doch das was jetzt vor der hoffentlich endgültigen Entscheidung am 14.07. zu lesen und zu hören ist - furchtbar - "Herr schmeiß endlich Hirn ra" kann man da nur noch rufen. Es bleibt nur noch der Wunsch, daß die gewählten Kreisräte ihrer Verantwortung sachlich und zukunftsorientiert gerecht werden.

Autor: Josef Vogt, Datum: 07.07.2008, 15:07 Uhr


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