Der Neujahrsempfang der Gemeinde Schwaikheim endet mit einer klaren Botschaft: Gemeinsam schaffen wir das!

Veröffentlicht am 01.02.2016 in Kommunalpolitik

Anja Wenninger

Die Ereignisse von Köln in der Silversternacht waren der Anlass, dass auch beim Schwaikheimer Neujahrsempfang 2016 die aktuelle Flüchtlings- und Asyldebatte im Mittelpunkt stand. Im traditionellen Schlusswort durch die Bürgermeistervertreter zog SPD-Gemeinderätin Anja Wenninger hierzu in einem emotionalen Schlusswort die Schwaikheimer Bürgerinnen und Bürger in den Bann ihrer klaren Botschaft.

Unsere gemeinsame Zukunft – wie wollen wir mit den Flüchtlingen leben

Hinzu kam in den letzten Tagen eine von der AfD angezettelte, unsägliche öffentliche Diskussion über den Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlingsfamilien (Männer, Frauen und Kinder) an der deutschen Grenze.

Anja Wenninger spricht über die christlichen Werte. Werte die sich in allen drei Religionen Abrahams wiederfinden. In unserem gemeinsamen Deutschland findet sich das im Grundgesetz. Dessen 1. Artikel lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.  

 

Lesen Sie bitte die komplette Rede: 

„Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ – so spricht Jesus Christus im Matthäusevangelium.

Eine Aussage, über die es sich immer wieder nachzudenken lohnt. Ich werde hier keine theologischen Überlegungen anstellen. Aber dieser Satz ist gerade jetzt und heute auch in unserem Alltag immer wieder wichtig.

Wie wir gerade gehört haben, geht es uns gut in Schwaikheim. Wir haben vieles geplant und umgesetzt – anderes ist noch zu tun und wird jetzt angegangen. Hier einige Beispiele dafür, warum es uns gut geht:

Unsere Kinder können in Sicherheit aufwachsen, für sie wird gesorgt – von ihren Familien, aber auch von der Gemeinde, z.B. in den Kitas, in der Schule, im Jugendtreff – und von den Vereinen, den Kirchen, den Organisationen, die ihnen hier in Schwaikheim viele bunte und vielfältige Angebote machen.

Unsere Senioren  sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft – immer mehr rückt das Thema Barrierefreiheit in den Blickpunkt, es gibt ganz viele Angebote auch für sie, wie sie aktiv, mit Freunden und gesund älter werden können. Und wenn es im Alter nicht mehr so einfach geht, gibt es verschiedene Unterstützungs- und Pflegeangebote hier in Schwaikheim.

Unsere Infrastruktur ist gut in Schuss und wird ständig repariert und verbessert – ja, das eine oder andere Schlagloch wird sich auch hier in Schwaikheim finden.

Aber wir alle haben es rund um die Uhr so warm, wie wir möchten, Wasser, das man unbedenklich trinken kann, Strom für alle möglichen notwendige und manchmal auch nicht ganz so notwendige Haushaltsgeräte. Es gibt Hallen und Sportplätze, man kann in Schwaikheim nahezu alles kaufen, was man täglich so braucht, unsere Straßen und Plätze sind sauber (außer an Silvester, aber das sei allen Beteiligten verziehen) und die Umwelt rund um Schwaikheim ist intakt und lockt uns nach draußen.

Viele Menschen in Schwaikheim engagieren sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise – vom Tierschutzverein bis zum Tennisclub, vom CVJM bis zu Bürger helfen Bürgern, von INa bis zu den Sportfreunden – dies sei nur beispielhaft genannt. Aber auch ganz konkret für Freunde und Nachbarn, die Hilfe benötigen. Sie tun etwas für andere, für Tiere, die Natur.

Sie fragen nicht nach Geld oder Belohnungen – für sie reicht das Gefühl „was du dem Geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du mir getan“, ohne darüber groß nachzudenken.

Und das macht Schwaikheim auch mit aus, zu einer Gemeinde und Gemeinschaft, in der man sich wohl fühlt und gerne lebt – dass man sich kümmert, man sich Gedanken macht, um gute Lösungen ringt und versucht, sie umzusetzen. Übrigens auch und nicht zuletzt im Gemeinderat. 

Auf eine besondere Art des Engagements in Schwaikheim möchte ich noch eingehen. Wie in ganz vielen anderen deutschen Städten und Gemeinden auch hat sich hier ein Freundeskreis Asyl gegründet. Ohne groß nachzudenken war es für viele, ganz unterschiedliche Menschen in Schwaikheim und anderswo selbstverständlich, sich auch um diese „Geringsten unter meinen Brüdern“ zu kümmern. Die zu uns gekommen sind, um Krieg, Verfolgung und Diktatoren zu entfliehen. Auf der Suche nach Sicherheit, Schutz und Perspektiven. Nach Freiheit – ja, auch nach der Möglichkeit, selbst für sich und seine Familie sorgen zu können.

Sie sind auf die Menschen zugegangen, haben sie offen aufgenommen, kennengelernt, Freundschaften geschlossen. Mit Arabern und Afrikanern. Mit Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Religion und Schulbildung.

Jetzt plötzlich, nach den Ereignissen von Köln, wird vieles in Frage gestellt. Haben diejenigen vielleicht doch recht, die sagen „das schaffen wir nicht“? Dass eine andere Religion automatisch bedeutet, dass die Menschen andere Werte haben? Dass unsere offenen Arme zwar gerne in Anspruch genommen, aber durch solche Taten wie in Köln mit Füßen getreten werden? Wer hat recht, fragen sich viele.  Die, die die Zuwanderer als unverzichtbare Chance sehen, wie z.B. viele Vertreter der deutschen Wirtschaft? Oder die, die Angst um den Fortbestand unserer Kultur haben?

Ich will hier nicht von der rechten Hetze sprechen, die sich wie eine braune Woge zum Beispiel in den sozialen Netzwerken ausbreitet. Diese bedroht unsere Freiheit, unsere Kultur und unsere Werte sicher mehr als eine Million Flüchtlinge. Ich rede von den Fragen, Sorgen und Ängsten, die viele von uns haben. Die man ernst nehmen und auf die man eingehen muss. Auch hier in Schwaikheim.

Deshalb: Miteinander reden ist wichtig. Sich kennenlernen ist wichtig. Im Gespräch mit Flüchtlingen erfahren, dass die allermeisten von ihnen genauso schockiert über die Kölner Ereignisse sind, ist wichtig.  Sich nicht vor den Karren derer spannen lassen, die die missbrauchten Frauen von Köln jetzt für ihre Zwecke missbrauchen, ist wichtig. Sich nicht mit seinen Ängsten und Sorgen einigeln, sondern darüber reden ist wichtig.  Toleranz und Vernunft sind wichtig. Über Religion und Werte reden, ist wichtig. Offen sein für andere Ansichten und Aspekte, aber für die eigene Meinung eintreten, ist wichtig!

2016 wird ein Jahr werden, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Ob wir das schaffen? Ja, wir werden es schaffen. Gemeinsam. Weil wir in Freiheit und Demokratie leben und das so bleiben soll. Weil wir für unsere Werte einstehen werden.

Und weil wir denen Grenzen aufzeigen werden, die diese Werte nicht akzeptieren und mit Füßen treten. Ausländern und Deutschen! Und weil wir nach wie vor bereit sein werden, auch für die Geringsten unserer Brüder einzutreten. Das macht uns stark. Auch und gerade hier in Schwaikheim!

 
 

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