Bahn kommt nicht voran – In Schwaikheim steh’n die Räder still

Veröffentlicht am 19.05.2011 in Gemeindenachrichten

Letztes Jahr kam Freude auf: es wurde mit dem Bau der Aufzüge im Bahnhof begonnen.

Nun ruht seit Wochen die Arbeit. Von der Bahn Hintergründe und Perspektiven zu erfahren – ein schwieriges Unterfangen.



Wir haben schon berichtet; die „Winnender Zeitung“ hat schon berichtet; im Gemeinderat wurde kritisch nachgefragt; Bürgermeister Häuser hat bei der Bahn auf den Busch geklopft und jetzt hat auch Landrat Fuchs per Brief Protest angemeldet – es nutzt alles nichts: Die Fertigstellung der Aufzugsanlage im Schwaikheimer Bahnhof stockt.

Als Grund wird dafür jetzt genannt: die Firma, die die Aufzüge einbaut, die FRENZEL-BAU-Gruppe habe Insolvenz angemeldet. Dies schon am 4. Februar 2011. Frenzel-Bau gibt an, unter Zahlungsverzögerungen von Seiten einiger ihrer wichtigen Auftraggeber zu leiden. Verhandlungen mit Banken und dem Land Niedersachsen über eine Überbrückung des Liquiditätsengpasses hatten keinen Erfolg, obwohl die Firma angab, im April werde sich die Lage wieder entspannen.

Frenzel-Bau beschäftigt rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht rund 40 Millionen Euro pro Jahr Umsatz. 2009 erhielt das Unternehmen einen Innovationspreis vom Bundespräsidenten. Beachtung verdient, dass 80 Prozent der Aufträge von der Deutschen Bahn AG kommen.

Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft attestierte Frenzel-Bau angesichts der guten Auftragslage gute Aussichten auf den Fortbestand. Die Arbeiten auf den Baustellen wurden die Arbeiten deshalb fortgesetzt. Am 14. Mai berichteten jetzt die „Fränkischen Nachrichten“: „Als Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG über die Basis einer weiteren Zusammenarbeit scheiterten, war eine vollständige Fortsetzung der Arbeiten ab 21. März nicht mehr möglich. Unter anderem sollte geregelt werden, wie Zahlungen auf künftige Leistungen der Frenzel-Bau erfolgen würden. Stattdessen sei von der Deutschen Bahn AG am 17. März ein konzernweiter Zahlungs- und Auftragsstopp angeordnet worden. ... Das brach dem Unternehmen das Genick.“ Und jetzt wird der Fuhrpark und sonstiges Inventar der Frenzel-Bau schon am 25. Mai versteigert. – Der Ablauf macht neugierig: warum ist da was wie gelaufen, zumal Frenzel-Bau als ein solides Familienunternehmen galt.

In Schwaikheim hat man von all dem nichts erfahren. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass ein Unternehmen wie die Bahn die Gemeinde über die Einstellung der Bauarbeiten informiert. Insgesamt gewinnt man den Eindruck, dass die Bahn nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der zuständigen Abteilungen ein Kommunikationsproblem hat.

Der Einbau von Aufzügen und barrierefreie Zugänge zu den Bahnhöfen war schon vor Baubeginn für die S-Bahn ein Thema. 1993 dann wurde der 5. Ausführungsvertrag zur behindertengerechten Nachrüstung von S-Bahn-Stationen im Mittleren Neckarraum vom Land Baden-Württemberg, den Landkreisen und der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Deutschen Bundesbahn geschlossen. In Schwaikheim wurde dann am 14. Juli 2010 mediengerecht in Anwesenheit von Landrat Fuchs, Bürgermeister Häuser, Sven Hantel von der DB Station L Service AG und dem Verkehrsdezernenten im Waiblinger Landratsamt Michael Hagmann mit dem „Baggerbiss“ mit den Arbeiten für den barrierefreien Ausbau des S-Bahnhofs begonnen. Kurz vor Weihnachten sollten die Aufzüge fahren. Seit vielen Wochen stehen in Schwaikheim die Räder still.

Heute „zieren“ zwei nicht gesicherte Baustellen den Schwaikheimer Bahnhof. Und was die Bahn plant, das lässt sich nicht ergründen. Irgendwie scheint sie es nicht auf die Reihe zu bekommen, eine Firma zu finden, die einen Knopf dran macht. Unwillkürlich fragt man sich, was wird das bei Stuttgart 21 ein Chaos geben, wenn das schon mit ein paar Aufzügen nicht klappt. Bahnchef Grube engagiert sich für die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke. Vielleicht sollte er sich etwas mehr um die Bahn kümmern.

Ein Nachtrag, der nicht versöhnlich stimmt: Auch andernorts hat die Bahn Probleme mit Aufzügen: Beispiel Rheine in Westfalen. Es fing gut an. am 28. April begannen die Arbeiten am Bahnhof. Immerhin schon im Oktober 2010 waren die Fahrstühle im Rohbau fertig und sollten im Dezember in Betrieb gehen. Dann wurde Ostern genannt – jetzt der Juli 2011.



Hermann Zoller

 
 

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